Rechtsanwalt Olching
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Befristung


Befristete Arbeitsverhältnisse sind heute oftmals die Regel. Allerdings stellt sich die Frage, ob diese Befristung im konkreten Fall auch wirksam ist.

Voraussetzungen für eine wirksame Befristung sind:

  1. Schriftliche Vereinbarung im Arbeitsvertrag
  2. Bei sachgrundloser Befristung
    • Maximale Dauer: 2 Jahre (Ausnahme: Abweichung durch Tarifvertrag erlaubt)
    • Kein vorangegangenes Arbeitsverhältnis beim gleichen Arbeitgeber
  3. Alternativ: ausreichender (!) Sachgrund für die Befristung

Was auf den ersten Blick einfach aussieht, hat seine Tücken im Detail. Die Wirksamkeit einer Befristung kann ohne die Hilfe eines Rechtsanwalts kaum beurteilt werden.

Beispiel: Unternehmer U aus Olching möchte Mitarbeiter M aus Esting befristet für ein Jahr einstellen. Da sich beide noch nicht über alle Details der letztendlichen Arbeitszeit einig sind, wird zunächst noch kein schriftlicher Vertrag unterzeichnet, solange noch verhandelt wird. Weil aber bereits Bedarf besteht, fängt M auf Wunsch von U schon mal an zu arbeiten.

Nach sechs Wochen sind sich beide endlich einig und schließen einen schriftlichen Arbeitsvertrag, in dem steht, dass das Arbeitsverhältnis bis zum Jahresende befristet ist. Als U den M zu Beginn des neuen Jahres nicht mehr beschäftigen und bezahlen möchte, klagt dieser auf eine Fortsetzung vor dem Arbeitsgericht.

Das Arbeitsgericht stellt die Unwirksamkeit der Befristung fest, weil vor dem schriftlichen Vertragsschluss bereits ein mündliches Arbeitsverhältnis bestanden hat und kein Sachgrund für die Befristung erkennbar ist. U kann eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses mit M nur durch die Zahlung einer hohen Abfindung verhindern.


Wichtig: Ist eine Befristung des Arbeitsvertrages unwirksam, muss innerhalb von drei Wochen beim Arbeitsgericht geklagt werden. Wird die Klage nicht innerhalb von drei Wochen ab dem vereinbarten Ende des Arbeitsvertrages erhoben, gilt die Befristung als wirksam.

Da die meisten Streitigkeiten vor dem Arbeitsgericht mit einem Vergleich enden, kommt es auf die Argumentation vor Gericht ganz besonders an. Je mehr für eine Unwirksamkeit der Befristung spricht, umso höher ist im Zweifel die Abfindung. Daher sollte hier in jedem Fall ein Rechtsanwalt für das Verfahren hinzugezogen werden.